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Mittwoch, 27. Januar 2016
Neue Wege
Neue Wege entstehen dann, wenn man sie geht. Ein kluger Spruch, der meist Mut voraussetzt. Eine ehemalige Kollegin von mir, hat ihn jetzt in die Tat umgesetzt. Nachdem dieser Text schon lange ihren Status bei Whats App füllte, hat sie ihn nun in die Tat umgesetzt und sich eine Halbtagssteile in einer anderen Praxis besorgt. Ich glaube nicht, dass sie unglücklich in unserer Praxis war, sie hat dort schließlich viele Jahre gearbeitet, aber eben auch immer nur auf Mini Job Basis. Keine Rentenbeiträge gezahlt, keine Krankenkassenzuschüsse, kein Urlaubsgeld, kein Geld bei Krankheit...
Und jetzt geht sie einen neuen Weg, der vorerst sicher schwierig wird. Schließlich bleibt sie noch 1.5 Monate in der der alten Praxis und wird dort sicherlich nicht mehr besonders freundlich empfangen. Schade. Denn alle versuchen ja immer nur ihren eigenen Vorteil zu finden, vom Chef bis zum kleinsten Glied in der Kette. Natürlich wird sie ein Loch in der Praxis hinterlassen und es wird ziemlich schwierig sein in so kurzer Zeit zwei neue Kräfte einzuarbeiten, bin ja auch ich im Januar gegangen, wenn auch aus gas anderen Gründen. Aber ich bewundere sie. Sie hat sich getraut. Sie hat sich getraut, zu kündigen und einen neuen Weg zu gehen. Sich den Menschen zu stellen, die jetzt enttäuscht oder sauer sind und sie traut sich, für sich einzustehen! Das bewundere ich.
Fiel es mir doch schon so schwer zu kündigen und das obwohl ich den besten Grund habe, den man haben kann. Kinder! Einen Säugling!
Vielleicht ist das ein Zeichen. Ein Zeichen selbst eigene Wege zu gehen. Lange schon spiele ich mit dem Gedanken ein kleines Frühstückstafel zu eröffnen oder selber eine Krabbelgruppe zu leiten. Auch ein wenig zur finanziellen Sorglosigkeit beizutragen. Alle erfolgreichen Menschen haben mit einer Idee angefangen und dem Mut, sie in die Tat umzusetzen. Klar hatten viele von ihnen wahrscheinlich einen größeren finanziellen Background aber andere eben auch nicht. Und was soll schon passieren? Ich könnte scheitern. Oder ich werde es schaffen.
Da das Sein hier aber für niemanden eine Generalprobe oder eine Probelauf ist, habe ich kein 2. Mal die Möglichkeit, es zu probieren. Entweder in diesem Leben oder gar nicht. Vielleicht leben wir hunderte Male, aber bestimmt nicht wieder das gleiche Leben wie bei "Täglich grüßt das Murmeltier!".
Also nutzen wir unsere Chancen und unsere Möglichkeiten jetzt oder nie. Es ist unsere Entscheidung und zu der sollten wir stehen, egal wie wir uns entscheiden.
Mein Mann hat es am Montag auch getan. Er ist für sich eingestanden. Eine Zeitarbeitsfirma hat ihm ein Vorstellungsgespräch besorgt und ihn gleichzeitig wissen lassen, dass der potentielle Arbeitgeber eigentlich nicht an ihm interessiert war, weil sein Lebenslauf zu lebendig sei. Das ist er tatsächlich. Er hat viele verschiedene Dinge ausprobiert, oft den Arbeitgeber gewechselt. Das kann man als unstet bezeichnen oder als flexibel. Aber was eigentlich zählt ist, dass mein Mann abgesagt hat. Er hat keinen Bedarf einem Arbeitgeber schöne Augen zu machen, der 8,80€ die Stunde zahlt und meint, er würde hier wer weiß was für einen tollen Job offerieren, für den man eine makellose Vita braucht. Call Center! am liebsten noch Outbound! Nach einer kurzen Einweisung kann jeder in einem Call Center arbeiten. Hab ich während meiner Abiturzeit als Schülerjob gemacht. Bestellservice für einen Codekatalog und hinterher Outbound. Alten Menschen Münzen und Puppen aufschwatzen, am besten noch im Abo. Ekelhafte Arbeit ist das! Und die Arbeitgeber meinen tatsächlich noch, sie hätten da das Arbeitsangebot schlechthin! Wer von uns hat nicht schon einmal stundenlang in ner Warteschleife gehangen, um am Ende dann zu erfahren, dass uns der freundliche Call Center Agent zwar förmlich in den Allerwertesten kriecht, uns aber letztlich nicht helfen kann, weil er eben nur in einem Großraumbüro vor einem PC sitzt und absolute gar keine Entscheidungsgewalt besitzt.
So jetzt aber genug gemeckert. Die Havsund Hair Kapseln sind noch nicht gekommen, den Erfahrungsbericht dazu kann ich also noch nicht stsrten.
Die Lütte kämpft tapfer mit ihrer Rotnase und verlangt jetzt nach Essen!

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