Sonntag, 31. Januar 2016
Menderes oder das Gute hat doch eine Chance!
Sonntag morgen. Zeit für ein kleines Resümee der Woche.
Anstrengend war sie, diese Woche. Kranke Töchter, schlechte Stimmung, Haarausfall, Gewichtsverlust...
Aber auch erfolgreich. Die Zeugnisse der Kinder waren richtig gut und das Schicksal hat entschieden, dass der Mittlere einen von 44 Plätzen im der Sportprofil Klasse bekommt. (Nur jede 2. hat einen Platz bekommen). Glücklich ist und stolz. Und ich bin es auch! Er wird also seinen eigenen Weg gehen. mit 6h zusätzlichem Sportunterricht in der Woche. Kein leichter Weg, da er trotzdem die gleichen schulischen Leistungen erbringen muss, wie alle anderen Schüler und weniger Zeit zum Lernen hat, aber Sport ist eben mein Sohn. Kein Thorsten Legat, aber eben auch sehr ehrgeizig und talentiert. So habe ich dann nach dem Sommer drei verschiedene Schulen mit Elternabenden, Sprechtagen und Feiern. Grundschule, Gesamtschule, Gymnasium. Und wenn die Mittlere dann auf die weiterführende Schule wechselt, kommt der Kindergarten der Lütten dazu. Langweilig wird es fürs erste also nicht werden.
Ich kann also nicht behaupten, arbeitslos zu sein, ohne einen Arbeitgeber zu haben. Aber das muß sich auch noch ändern. Wenn die Lütte ein wenig größer ist, muss ich auch wieder ran. Vielleicht finde ich etwas, was ich von zu Hause aus machen kann. Das Café bräuchte mehr Eigenkapital als ich aufbringen kann und realistisch betrachtet, kann ich auch nicht mit Baby morgens im Café stehen. Also muß diese Idee erstmal hinten angestellt werden.
Trotzdem wird sich alles fügen, wie sich immer alles fügt. Das das Gute siegt hat in diesem Jahr ja sogar das Dschungelcamp gezeigt. Menderes ist Dschungelkönig. Wenn man es aus familiärer Sicht betrachtet, hat er Papa Thorsten und Mama Sophia gezeigt, wie sich ein gut erzogener, zurückhaltender, bescheidener junger Mensch benimmt. Er hat sich mit niemandem gezankt und es sogar geschafft, sich nicht in den Kleinkrieg von Thorsten und Helena und Sophia und Helena hineinziehen zu lassen, als sie nur noch zu viert waren. Selbst wenn er mal wieder von Papa Thorsten beim Versuch seine Prüfung in blumenreiche Worte zu fassen, abgewürgt wurde, bewahrte er die Kontenance und besann sich auf das was er kann. Seine Beherrschung bewahren. Manchmal hätte man sich gewünscht, dass er mal aufsteht und sich wehrt, dass er mal loslegt und sagt: "Hey, ich bin dran, das ist meine Geschichte und mir steht auch Redezeit zu!" Oder eine kurze Aufklärung, nachdem er gas alleine das Camp auf Vordermann gebracht hat, während die Damen die Prüfung versenkten und Thorsten es sich wohlig nach Puma stinkend auf seiner Pritsche bequem gemacht hatte. Das Lob dafür hat er sich mit Thorsten stillschweigend geteilt, obwohl es ihm alleine gebührte.
Seine einzige Sternstunde im Camp, war sein kurzer Auftritt als Michael Jackson, von den meisterlich bestandenen Prüfungen mal abgesehen. Aber auch da bekam er meist weniger Anerkennung als die anderen. was wahrscheinlich daran lag, dass er bei Zeiten eine allzu überschwängliche Erzählart an den Tag legt. Aus hobbypsychologischer Sicht betrachtet, kann man in diesen Momenten aber immer den nach Aufmerksamkeit und Liebe suchenden kleinen Menderes sehen. Und weil er anscheinend so wenig davon bekommen hat, versucht er die Momente dann bis aufs Letzte auszukosten, was ihm im Camp dann aber auch nicht vergönnt war.
Wahrscheinlich ist es deshalb dann am Ende auch zum König gekrönt worden. Er hat tapfer durchgehalten und alles hingenommen. Er war höflich und dankbar. Ein Tollpatsch und kein Angeber. Und Mama Sophia, der hätte man es auch gegönnt, den Thron zu besteigen, hätte sie sich im Endspurt mehr von ihrer fröhlichen Art bewahrt und weniger die Konkurrentin rausgelassen. Keine Freudensprünge mehr, als ihre Mitstreiter die Prüfungen bestanden hatten. Und dann noch die Zusammenfassung, über wen Deutschland denn jetzt abstimme:
Die liebe Superfrau, die immer ihre Meinung sagt oder den stillen Menderes, der immer nur lieb ist. Schade Sophia, hattest du gar nicht nötig.
Und Thorsten Kasalla Legat hat sich vermeintlich mit dem Stolz und ehre Spruch ein paar Anrufer gespart. Klingt doch ziemlich nach Fußballkurve, in der die nicht so gern gesehenen Ultra Fans sitzen.
Das Fazit ist also, dass die Zuschauer eine weise Wahl getroffen haben und das manchmal eben doch auch das Gute gewinnt. Wollen wir hoffen, dass sich das in der realen Welt auch endlich durchsetzt!

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