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Sonntag, 24. Januar 2016
Sportlerseelen
Gerade im Spiegel etwas über Sportausreden gelesen. Zumindest die Überschrift zum Thema. Gelesen habe ich den Artikel nicht, fühlte mich nämlich direkt in der Art angesprochen, die ein schlechtes Gewissen hinterläßt. Will ich doch selber schon seit Monaten wieder zurück in den Sport finden. Gründe warum ich noch nicht angefangen habe, gibt es eine Vielzahl. Zum Beispiel, weil ich zur Zeit noch mehr oder weniger im 2 Stunden Rhythmus stille. Und in der Zeit dazwischen ins Studio zu fahren, lohnt eben einfach nicht. Da hilft die Gewissheit, dass ich dafür aber jeden Monat meinen Beitrag zahle auch nicht wirklich. Klar kann man auch zu Hause ein bißchen was machen Hab mir doch extra die Fitness DvDs von Diplom Sportlerin Verena bestellt und ein paar Male zu Hause ausprobiert. In die Muckibude zu fahren und da zu sporten, ist aber einfach viel effektiver.
So vergeht dann bisher immer einfach ein weiterer Tag, an dem ich nicht auf dem Laufband stand. (Mein Mann übrigens auch nicht)
Abgesehen davon dachte ich gestern morgen beim ersten Blick in den Spiegel: "Schade, dass man für sein Gesicht nicht einfach mal nur einige Male ein bißchen Sport machen muss und man sieht direkt wieder aus wie neu?!" Schlafmangel und Alltagsstress lassen sich vom Körper prima wegtrainierten, Augenränder und Zornesfalten leider nicht. Ist doch scheiße und ungerecht! Scheiße und ungerecht behandelt gefühlt hat sich gestern ja auch Ricky. "Ich will keine Schlange sein", weinte er da in die Kameras. Das will wohl keiner, dafür teilt man die Schlange aber ohne groß zu zögern gern mal der verhassten Kontrahentin zu. Und das ohne große Rücksichtnahme auf eventuelle Befindlichkeiten. Von denen gab es da ja gestern echt jede Menge. Sogar Krokodilbezwinger Thorsten ließ nach der Prüfung mal ein paar Tränen kullern und erlaubte dem Zuschauer einen kuren Einblick in die verletzte Kinderspiele in seinem komplett durchtrainierten Körper. Scheint mir ein auffälliges Phänomen zu sein. Je verletzter die Seele, desto perfekter versucht man anscheinend im Außen zu sein (wenn man nicht gerade das Fressen für sich entdeckt hat). Soll jetzt nicht heißen, dass in jedem durchtrainierten Körper auch eine verletzte Seele steckt, trotzdem wird damit mittlerweile wirklich viel zu kompensieren versucht. Kenn ich ja selber. Bleibt nur der Versuch die Seelen der eigenen Kinder möglichst so gut zu beschützen, dass sie später nicht durch die Welt laufen müssen und es allen beweisen wollen. Das man sie nicht vor allem beschützen kann hab ich selber schon erleben müssen. Wurde mein Ältester doch vor etwas mehr als einem Jahr auf dem Weg zur Schule von einem Auto angefahren und hätte beinahe seinen linken Fuß verloren und das alles 500m von unserer Haustüre entfernt. Ich hätte alles dafür gegeben, ihn da beschützen zu können und ihm diese Erfahrung zu ersparen. Konnte ich aber nicht. Aber ich konnte ihn auffangen, ihm zur Seite stehen und alle Operationen und Rückschläge mit ihm zusammen durchstehen und alle Erfolge mit ihm feiern. Und gestern konnte ich seinen Kindergeburtstag ihn der Fußballhalle mit ihm feiern. und sehen und geniessen, dass er ganz normal laufen und Fußball spielen kann. Seinen 11. Geburtstag wollte er nicht feiern. Da sass er noch im Rollstuhl und niemand in der Schule sollte wissen, das er Geburtstag hatte. Umso emotionaler ist es dann, zu sehen, wie er mit seinen Homies auf dem Platz steht und glücklich ist. Den Papa auf den Platz holt und die Mama bittet, nicht Schieri zu sein und am besten auch nicht zu gucken. Das ist Sport fürs Herz, das kann mir keine Muckibude geben!

In eigener Sache:

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