Freitag, 22. Januar 2016
Weltknuddeltag, Du Furzfrau
schmusen, 09:48h
Gestern war Weltknuddeltag. Also alle mal feste drücken, am besten beide Augen zu.
Es ist 07:39 Uhr, alle Kinder sind bereits in der Schule, bzw. noch auf dem Weg dahin und der erste morgendliche Stress ist gemeistert. Die Kleinste musste um kurz vor sieben nochmal eben an Mamas Brust und der Älteste hat seine Jacke mit der vom Mittleren vertauscht und eine kleine Kette von Umständen damit ausgelöst. Falsche Jacke gleich kein Portemonnaie, kein Schokoticket, keine Fahrt mit dem Bus. Bus verpasst, zurück nach Hause. Jacken getauscht und geflucht, dass er den Anschluss jetzt verpaßt. Zum Glück waren die Mittleren aber schon fertig und konnten sich direkt in ihre Jacken und Schuhe stürzen. Da macht sich dann bezahlt, dass man um 06:15 Uhr bei der Wahl zwischen bloggen oder schonmal die Schulbrote schmieren, bei den Schulbroten geblieben ist. Also alle schnell ins Auto und den Großen zur Haltestelle gebracht, damit er seinen Anschluß noch bekommt. Sobald im Flur die richtige Garderobe wieder hängt, besteht hoffentlich auch bald dann keine Jackenverwechslungsgefahr mehr. Also mal meine Augen feste zugedrückt, damit ich nicht gleich ein schlechtes Gewissen bekomme, weil die Jacken gerade nicht anders als übereinander hängen können.
Rumgehangen haben sie gestern übrigens auch, die Camper in Australien. Dabei hätte es doch so schöne Möglichkeiten des Diskurses gegeben. War aber mal wieder nur Friede, Freude, Madenkuchen. Dabei konnte man gestern endlich einen Einblick gewinnen, warum Menderes dann wohl auch nach dem Dschungel nicht wirklich zu den Personen gehören wird, die wir ernster als vorher nehmen können. Nachdem ihm mehr oder weniger alle Campbewohner ins weiche Herz geschlossen hatten und man als Zuschauer schon fast soweit war, in ihm mehr als nur den unverbesserlichen und ewig scheiternden DsdS Kandidaten zu sehen, offenbarte er uns dann gestern leider die bisher unterdrückte Wahrheit seines Seins. Angefeuert von so viel Liebe und Zuspruch im Camp sang Menderes da seinen Evergreen. Die Hoffnung keimte gut ersichtlich für jeden in dem kleinen Man wieder auf. Immer wieder die gleichen drei Zeilen Michael Jackson, mal höher mal tiefer, mit der entsprechenden Begründung, warum das jetzt gerade wieder nicht ganz so gut klang. Sofort fühlte ich mich zurückversetzt in eine andere Sendezeit und sehnte mich nach klaren Worten von Pop Titan Dieter. Leider erntete der unbegnadete Sänger dann auch keine Kritik, sondern eben nur keinen weiteren Applaus. Wo ist denn da die vorgeheuchelte Freundschaft? Entweder geheuchelten Applaus bitte oder ein wahres und klares Wort und den kleinen Mann mal an die trainierte Legat Brust genommen oder an die Wollersheim Hügel oder in die Arme von Mama Nielsen. Irgendwo da hätte jemand es ihm endlich verständlich näher bringen können, dass er egal was auch passiert, wohl nie eine Karriere als Sänger machen wird. Mag sein Antlitz Michael auch noch so ähnlich werden. Und ein "Ich muss dich schimpfen, weil du hast genial gesungen haben die anderen gesagt und ich war nicht da..." von "wo bitte sind meine restlichen Haare" Ricky hilft da auch nicht weiter. Wahrscheinlich saß der kleine Möchtegern Jackson Verschnitt später auch neidisch in der Dschungelprüfung auf der Bank und ärgerte sich darüber, dass Fürstin Helena zum Singen antreten musste.
Eine Prüfung, die sie dank ihrer mitgebrachten Camp-Fangemeinde tatsächlich mal mehr oder weniger gut durchgezogen hat. Mit Fliegen im Mund Texte zu trällern ist bestimmt ziemlich sehr ekelig. Da gab es dann ja sogar hinterher vom Muskelmann Thorsten lobende und anerkennende Worte. Wow. Gestern noch Furzfrau, heute schon ne geile Kämpferin, die den Krieg gewonnen hat. So ein Camp ist doch wirklich eine Feldstudie zu unserer Gesellschaft im allgemeinen. Wer gestern noch der totale Flop oder Feind war, kann schon morgen dein bester Freund oder der absolute Hit sein. Bei der Legat Maschine frage ich mich, ob der eben einfach so ein fairplay Sportler ist, der einem nach einer wiedererbrachten Leistung eben noch einmal eine Chance gibt oder ob der einfach nur langsam aber sicher wahnsinnig wird, von dem anhaltenden Eiweißmangel. Irgendwo muss so ein Mangel ja seinen Tribut zollen und seine Muskeln scheinen bisher nicht darunter zu leiden. Vielleicht wußte er aber auch nur, dass Weltknuddeltag ist und er hat schonmal vorsorglich beide Augen zugedrückt. Beim Zacher hat man ja öfter mal das Bedürfnis, ihm den Unterkiefer feste hoch zu drücken. Sitzt der doch konsequent mit offenem Mund herum oder schläft in der gleichen Haltung. Schade, dass ihm da noch kein Viehzeug reingeflogen oder gekrabbelt ist.
Na und bei dem Tiffy Lambada Tänzer ging gestern dann ja auch endlich mal alles glatt. Keine Unterfragung, nur mit Melasse bedeckt und von Federn geschmückt Songs so tanzen, dass die anderen den Titel erraten. Da hätte ich ja auch lieber den Thorsten tanzen sehen. Das der Spanier das kann, war ja zu erwarten. Das die Fürstin ihn nominiert auch. Schließlich ist sie so fein aus der Nummer raus und Hunger haben die anderen Camper nun wirklich alle.
Fest alle Augen zugedrückt sollen auch die Mitglieder der Academy haben, als sie vergessen haben, ein paar schwarze Schauspieler für die Oscars zu nominieren. Ist man sich zwar einig, dass es nunmal auch mehr "weiße Filme" gibt und die eigentlich Schuldigen in Hollywood und hinter den Kameras sitzen, so wollen sie der Verleihung dann also fern bleiben, weil man sie nicht nominiert hat. Hui, da muss man jetzt natürlich ganz schön aufpassen, was man sagt, um nicht in die ein oder andere Ecke gedrängt zu werden. Deshalb drücke ich auch beide Augen zu und belasse es bei einem Satz:
Solange uns noch auffällt, wie hoch der Anteil an schwarz oder weiß bei etwas ist, solange haben wir die Gleichheit noch nicht hergestellt!
Und dann ist da noch das Erlebnis gestern im ansässigen Flüchtlingsheim meines Heimatdorfes. Es liegt ziemlich versteckt in einer, sagen wir mal nicht sonderlich bevorzugten Wohnlage. Wir wollten ein paar Babysachen und aussortierte Kinderanziehsachen abgeben. Zumindest mal fragen, ob so etwas gebraucht wird, bevor es im Altkleidercontainer landet.
Im abgeschlossenen "Office" saßen dann zwei ziemlich beleibte Damen beim Frühstück. Auf Nachfrage, ob sie Anziehsachen für Babys und Kinder gebrauchen können, ernteten wir erst genervte Blicke und bekamen dann, nachdem die eine der beiden ihr belegtes Brötchen endlich zu Ende gekaut hatte, als Antwort: "Wir haben ein Mädchen hier, vor zwei Tagen geboren." Heißt für mich dann zunächst, ok, dann können sie die Sachen doch bestimmt gebrauchen. Auf die Frage, ob wir die Kisten dann dort lassen sollen, gab es dann nur ein."Können sie machen." Also zurück zum Auto und die Sachen geholt, um sie zum Office zu bringen. Auf dem Weg hält uns dann eine Frau an, ein Flüchtling und fragt: "Sachen für Kinder?" Dann kommen zwei Jungs dazu, vielleicht sieben und neun Jahre alt. In dünnen Hosen und nachgemachten Crocs. Ich stehe in Wintermantel und gefütterten Schuhen vor ihnen und sehe, wie sie sich um zwei paar Schuhe rangeln. Ein Paar noch viel zu groß und das andere Paar Mädchenstiefel. Der Kleinere nimmt die Mädchenstiefel und die Frau nimmt all die Kartons und Tüten und freut sich. Sie bringt die Babysachen zu der jungen Mutter und bedankt sich.
Wir bleiben zurück, mit einem Kloß im Hals. Und mit der Frage, was die zwei Damen im Office da eigentlich machen? Und ob die für ihre Unfreundlichkeit etwa auch noch bezahlt werden? Erweckten sie den Eindruck, als herrsche im Flüchtlingsheim kein Mangel an Anziehsachen, sprachen die Erlebnisse auf dem alten Schulhof eine andere Sprache. So viele Hände habe ich gar nicht, um da beide Augen fest zuzudrücken.
Naja, Weltknuddeltag! Allemal besser als der Tag der Jogginghose.
Es ist 07:39 Uhr, alle Kinder sind bereits in der Schule, bzw. noch auf dem Weg dahin und der erste morgendliche Stress ist gemeistert. Die Kleinste musste um kurz vor sieben nochmal eben an Mamas Brust und der Älteste hat seine Jacke mit der vom Mittleren vertauscht und eine kleine Kette von Umständen damit ausgelöst. Falsche Jacke gleich kein Portemonnaie, kein Schokoticket, keine Fahrt mit dem Bus. Bus verpasst, zurück nach Hause. Jacken getauscht und geflucht, dass er den Anschluss jetzt verpaßt. Zum Glück waren die Mittleren aber schon fertig und konnten sich direkt in ihre Jacken und Schuhe stürzen. Da macht sich dann bezahlt, dass man um 06:15 Uhr bei der Wahl zwischen bloggen oder schonmal die Schulbrote schmieren, bei den Schulbroten geblieben ist. Also alle schnell ins Auto und den Großen zur Haltestelle gebracht, damit er seinen Anschluß noch bekommt. Sobald im Flur die richtige Garderobe wieder hängt, besteht hoffentlich auch bald dann keine Jackenverwechslungsgefahr mehr. Also mal meine Augen feste zugedrückt, damit ich nicht gleich ein schlechtes Gewissen bekomme, weil die Jacken gerade nicht anders als übereinander hängen können.
Rumgehangen haben sie gestern übrigens auch, die Camper in Australien. Dabei hätte es doch so schöne Möglichkeiten des Diskurses gegeben. War aber mal wieder nur Friede, Freude, Madenkuchen. Dabei konnte man gestern endlich einen Einblick gewinnen, warum Menderes dann wohl auch nach dem Dschungel nicht wirklich zu den Personen gehören wird, die wir ernster als vorher nehmen können. Nachdem ihm mehr oder weniger alle Campbewohner ins weiche Herz geschlossen hatten und man als Zuschauer schon fast soweit war, in ihm mehr als nur den unverbesserlichen und ewig scheiternden DsdS Kandidaten zu sehen, offenbarte er uns dann gestern leider die bisher unterdrückte Wahrheit seines Seins. Angefeuert von so viel Liebe und Zuspruch im Camp sang Menderes da seinen Evergreen. Die Hoffnung keimte gut ersichtlich für jeden in dem kleinen Man wieder auf. Immer wieder die gleichen drei Zeilen Michael Jackson, mal höher mal tiefer, mit der entsprechenden Begründung, warum das jetzt gerade wieder nicht ganz so gut klang. Sofort fühlte ich mich zurückversetzt in eine andere Sendezeit und sehnte mich nach klaren Worten von Pop Titan Dieter. Leider erntete der unbegnadete Sänger dann auch keine Kritik, sondern eben nur keinen weiteren Applaus. Wo ist denn da die vorgeheuchelte Freundschaft? Entweder geheuchelten Applaus bitte oder ein wahres und klares Wort und den kleinen Mann mal an die trainierte Legat Brust genommen oder an die Wollersheim Hügel oder in die Arme von Mama Nielsen. Irgendwo da hätte jemand es ihm endlich verständlich näher bringen können, dass er egal was auch passiert, wohl nie eine Karriere als Sänger machen wird. Mag sein Antlitz Michael auch noch so ähnlich werden. Und ein "Ich muss dich schimpfen, weil du hast genial gesungen haben die anderen gesagt und ich war nicht da..." von "wo bitte sind meine restlichen Haare" Ricky hilft da auch nicht weiter. Wahrscheinlich saß der kleine Möchtegern Jackson Verschnitt später auch neidisch in der Dschungelprüfung auf der Bank und ärgerte sich darüber, dass Fürstin Helena zum Singen antreten musste.
Eine Prüfung, die sie dank ihrer mitgebrachten Camp-Fangemeinde tatsächlich mal mehr oder weniger gut durchgezogen hat. Mit Fliegen im Mund Texte zu trällern ist bestimmt ziemlich sehr ekelig. Da gab es dann ja sogar hinterher vom Muskelmann Thorsten lobende und anerkennende Worte. Wow. Gestern noch Furzfrau, heute schon ne geile Kämpferin, die den Krieg gewonnen hat. So ein Camp ist doch wirklich eine Feldstudie zu unserer Gesellschaft im allgemeinen. Wer gestern noch der totale Flop oder Feind war, kann schon morgen dein bester Freund oder der absolute Hit sein. Bei der Legat Maschine frage ich mich, ob der eben einfach so ein fairplay Sportler ist, der einem nach einer wiedererbrachten Leistung eben noch einmal eine Chance gibt oder ob der einfach nur langsam aber sicher wahnsinnig wird, von dem anhaltenden Eiweißmangel. Irgendwo muss so ein Mangel ja seinen Tribut zollen und seine Muskeln scheinen bisher nicht darunter zu leiden. Vielleicht wußte er aber auch nur, dass Weltknuddeltag ist und er hat schonmal vorsorglich beide Augen zugedrückt. Beim Zacher hat man ja öfter mal das Bedürfnis, ihm den Unterkiefer feste hoch zu drücken. Sitzt der doch konsequent mit offenem Mund herum oder schläft in der gleichen Haltung. Schade, dass ihm da noch kein Viehzeug reingeflogen oder gekrabbelt ist.
Na und bei dem Tiffy Lambada Tänzer ging gestern dann ja auch endlich mal alles glatt. Keine Unterfragung, nur mit Melasse bedeckt und von Federn geschmückt Songs so tanzen, dass die anderen den Titel erraten. Da hätte ich ja auch lieber den Thorsten tanzen sehen. Das der Spanier das kann, war ja zu erwarten. Das die Fürstin ihn nominiert auch. Schließlich ist sie so fein aus der Nummer raus und Hunger haben die anderen Camper nun wirklich alle.
Fest alle Augen zugedrückt sollen auch die Mitglieder der Academy haben, als sie vergessen haben, ein paar schwarze Schauspieler für die Oscars zu nominieren. Ist man sich zwar einig, dass es nunmal auch mehr "weiße Filme" gibt und die eigentlich Schuldigen in Hollywood und hinter den Kameras sitzen, so wollen sie der Verleihung dann also fern bleiben, weil man sie nicht nominiert hat. Hui, da muss man jetzt natürlich ganz schön aufpassen, was man sagt, um nicht in die ein oder andere Ecke gedrängt zu werden. Deshalb drücke ich auch beide Augen zu und belasse es bei einem Satz:
Solange uns noch auffällt, wie hoch der Anteil an schwarz oder weiß bei etwas ist, solange haben wir die Gleichheit noch nicht hergestellt!
Und dann ist da noch das Erlebnis gestern im ansässigen Flüchtlingsheim meines Heimatdorfes. Es liegt ziemlich versteckt in einer, sagen wir mal nicht sonderlich bevorzugten Wohnlage. Wir wollten ein paar Babysachen und aussortierte Kinderanziehsachen abgeben. Zumindest mal fragen, ob so etwas gebraucht wird, bevor es im Altkleidercontainer landet.
Im abgeschlossenen "Office" saßen dann zwei ziemlich beleibte Damen beim Frühstück. Auf Nachfrage, ob sie Anziehsachen für Babys und Kinder gebrauchen können, ernteten wir erst genervte Blicke und bekamen dann, nachdem die eine der beiden ihr belegtes Brötchen endlich zu Ende gekaut hatte, als Antwort: "Wir haben ein Mädchen hier, vor zwei Tagen geboren." Heißt für mich dann zunächst, ok, dann können sie die Sachen doch bestimmt gebrauchen. Auf die Frage, ob wir die Kisten dann dort lassen sollen, gab es dann nur ein."Können sie machen." Also zurück zum Auto und die Sachen geholt, um sie zum Office zu bringen. Auf dem Weg hält uns dann eine Frau an, ein Flüchtling und fragt: "Sachen für Kinder?" Dann kommen zwei Jungs dazu, vielleicht sieben und neun Jahre alt. In dünnen Hosen und nachgemachten Crocs. Ich stehe in Wintermantel und gefütterten Schuhen vor ihnen und sehe, wie sie sich um zwei paar Schuhe rangeln. Ein Paar noch viel zu groß und das andere Paar Mädchenstiefel. Der Kleinere nimmt die Mädchenstiefel und die Frau nimmt all die Kartons und Tüten und freut sich. Sie bringt die Babysachen zu der jungen Mutter und bedankt sich.
Wir bleiben zurück, mit einem Kloß im Hals. Und mit der Frage, was die zwei Damen im Office da eigentlich machen? Und ob die für ihre Unfreundlichkeit etwa auch noch bezahlt werden? Erweckten sie den Eindruck, als herrsche im Flüchtlingsheim kein Mangel an Anziehsachen, sprachen die Erlebnisse auf dem alten Schulhof eine andere Sprache. So viele Hände habe ich gar nicht, um da beide Augen fest zuzudrücken.
Naja, Weltknuddeltag! Allemal besser als der Tag der Jogginghose.
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