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Sonntag, 3. Januar 2016
Schreibst Du noch oder bloggst Du schon?
Habe gerade vergeblich versucht, dass Layout zu ändern bzw. anzupassen. Nach drei Versuchen, dann aber auch schnell aufgeben.
Bin schließlich kein Make up Artist. Ein Blog sollte nicht nach äußerer Schönheit, sondern nach Inhalt und innerer "Schönheit" bewertet werden.
Und mein Blog hat nicht den Anspruch irgendwen möglichst gut zu informieren, sondern zu unterhalten. Vom Leben zu erzählen. Vom Alltag mit vier Kindern. Vom Dasein einer Patchwork Familie. Vom Mensch sein.
Vom ganz normalen Wahnsinn eben.
Von gestern zum Beispiel.

Eigentlich haben die großen drei Chaoten Papa Wochenende. Was immer jede Menge PC, TV und andere elektronische Unterhaltung mit sich bringt. Da kann Mama noch 100 Gespräche mit dem Ex führen oder es den Kindern ans Herz legen, Papa bedeutet Anarchie in Sachen Mediennutzung. Was dann aber unter Umständen dazu führt, dass aus dem Papa Wochenende ganz schnell ein "Ich will zu Mama" Abend wird. Wenn sie nämlich völlig überdreht und zappelig von all den schnellen Bildern und dem "Zoff", "Bing", "Wusch" "Tschang" am Abend sind, wird jeder noch so kleine Anlass zu einem Weltuntergang, aus dem einen nur Mama befreien kann. So auch an diesem Freitagabend. Erst klingelt das Telefon um 18:55 Uhr zum "Gute Nacht" sagen und dann um 19:15 Uhr mit einem laut weinenden Sohnemann, weil Papas Hand vor die bereits schmerzende Lippe gekommen ist. Nach einem kurzen Versuch zu verstehen, was da eigentlich los ist, höre ich ein: "Ich will nach Hause, kannst Du bitte kommen? Ich möchte getröstet werden" und im Hintergrund dann schon die Tochter, die sich in den Weingesang einklinkt.
Ja ich komme, mach mich mit Globulis gegen schmerzende Lippen auf den Weg. 10 Minuten später stehe ich dann mit den zwei Chaoten auf der Strasse vor der Wohnung vom Ex und tröste zwei schluchzende Mäuse. Der Ex läuft geladen die Strasse auf und ab und sagt, der Sohnemann sei eine halbe Stunde lang komplett durchgedreht und hätte geheult und um sich gestrampelt. Aha. Da der Sohnemann jetzt schon seit 6 Jahren aus dem Trotzalter raus ist, frage ich zunächst mal nach der Menge an PC und sonstigen elektronischen Spielen. War natürlich heute gar nicht soviel... Ja klar. Die Kinder berichten anderes und so wundert es wenig, dass der kleine Herr das nicht verarbeitet bekommt. Abgesehen davon habe ich die Kinder ja im Abstand von 15 Minuten am Hörer gehabt, so dass ne halbe Stunde ausrasten ja ohnehin nicht in Frage kommt. Vielmehr interessiert mich, was es mit der schmerzenden Lippe auf sich hat. Erstmal gibts Arnika, hilft immer gegen Schwellungen, Schmerzen und in diesem Fall auch gegen Tränen.
Irgendwie hat Papa versucht, seinen Sohn von seinen Knien hochzuheben und ihm dabei gegen die Lippe gehauen. Daran kann es aber nicht liegen, ist ja vorher schon motzig gewesen, meint der Ex. Tja, ich sag ja, zuviel Peng Peng am PC.
Das Ende vom Theater sieht dann so aus, dass der Grosse auch noch raus kommt und ich die mittleren Zwei mit nach Hause nehme. Hier schlafen sie dann auch nach einer kurzen Tröstephase bei Mama und Vize Vater schnell und selig ein.
Und ich zieh mal wieder das Fazit, dass es auch im neuen Jahr wieder einiger Gespräche bedarf, um dem Ex hoffentlich endlich verständlich zu machen, dass er niemandem einen Gefallen tut, wenn er immer alles erlaubt.

Die zwei Chaoten wollen nach dem Frühstück dann zum Papa Wochenende wieder zum Papa. Die Kleine trägt mittlerweile eine Strickjacke und ein Halstuch von Mama und ist sicher, dass sie damit beim Papa schlafen kann. Möchte es sich über den Tag aber noch mal überlegen.
Ok, wenn es geht, aber bis ca. 18:00 Uhr, damit ich nicht wieder in ner Nacht und Nebelaktion los muss.

Am späten Nachmittag fahre ich mit meinem Mann dann nochmal in die Stadt.
Leider erfüllt sich der Vorsatz. "Keine Idioten mehr in 2016" nicht. Anscheinend hat die Welt das mal wieder ohne uns zu fragen aufs nächste Jahr verschoben. Wär aber auch langweilig, ohne die ganzen Spezialisten im Strassenverkehr und in den überfüllten Geschäften. Am Ende fällt uns sonst noch auf, dass wir selber so Verrückte sind und das will ja nun wirklich keiner!

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