Donnerstag, 28. Januar 2016
Wer ist hier dumm?
Da ist das Dschungelcamp noch nicht zu Ende und schon bietet uns RTL den nächsten Unterhaltungsmarathon an:
"Der Bachelor". Und im Spiegel steht dazu dann heute direkt ein Artikel über das fragwürdige Männer- und Frauenbild, dass uns und all denen, die neu in unserem Land sind, vermittelt wird. Da sucht der studierte Mann die möglichst leicht strukturierte Hausfrau / Blondine im perfekten Körper. AHA.
Entschuldigung, welches andere Bild möchte uns denn das Dschungelcamp verkaufen? Nicht umsonst sitzen da Staffel für Staffel vollbusige bis nur noch aus Brust bestehende Damen und mindestens ein durchtrainierter Kerl. Natürlich müssen die Damen im Camp auch zu den Prüfungen antreten und sich beweisen, das starke Geschlecht widerspiegeln sollen sie aber sicher nicht.
Und mal Hand aufs Herz. Wollen wir Deutschen das denn?
Da hallt der Aufschrei nach Silvester noch in den Ohren und die Stimmen der Frauenrechtler sind noch nicht verstummt, dass in anderen Kulturen noch ein ganz mittelalterliches Frauenbild herrsche und schwups können wir sehen, dass es bei uns auch noch nicht so weit ist, wie wir immer gerne meinen.
Nicht das dies sexuelle Übergriffe in irgendeiner Form rechtfertigen soll! Auf keinen Fall!
Es sollte nur mal über unser tatsächliches Frauenbild nachgedacht werden. Schon höre ich die Feministinnen schreien, dass der Bachelor und das Dschungelcamp ja kein Abbild unserer Gesellschaft sind und dass jede halbwegs intelligente Frau, die was auf sich hält auch nie mit um den Bachelor buhlen würde und nicht zu vergessen, gibt es das Format ja auch umgekehrt.
Ach ja, genau. Die Fleischbeschau gibts ja gleichberechtigender Weise auch für uns. Mit dem kleinen Unterschied, dass die Herren ruhig was auf der Tasche und im Hirn haben dürfen, wenn sie sich um die Bachelorette streiten. Dürfen wohl gemerkt, nicht müssen!
Sicher sind die Fernsehformate kein original Abbild unserer vielfältigen Gesellschaft und trotzdem vermitteln sie uns doch den Eindruck, dass genau solche Männer und Frauen das Zeug zum Promidasein und reich werden haben. Einmal mit dem Bachelor geknutscht und schwups auf den roten Teppich geladen. Wenn Frau sich halbwegs schlau anstellt, öffnet ihr die Teilnahme so manche mediale Tür. Macht den Anschein, als seinen die Mitstreiterinnen vielleicht gar nicht so dumm, wie sie schauspielen, sondern viel mehr schlauer als der ganze Rest, der lernt und strampelt und versucht, im Leben etwas auf die Beine zu stellen.
Als Mutter von vier Kindern und einem ganz dämlich in den letzten Zügen abgebrochenem Studium, weil die Festanstellung beim Arbeitgeber gewunken hat, kann ich da nur bewundernd zuschauen und mir sicher sein, dass meine Karriere so nicht verlaufen wird. Meine Karriere spielt sich in meinen vier Wänden ab. Mal bin ich ein guter Chef und führe ein aufstrebendes Unternehmen und dann bin ich die viel zu lasche Chefin, deren Mitarbeiter eigentlich alle machen was sie wollen.
Schade nur, dass ich das nicht anhand von roten oder schwarzen Zahlen auf dem Papier nachweisen oder nachlesen kann, sondern mein Business immer nur anhand von Meinungen bewertet werden kann. Wie bei einem Tanzsportturnier. Egal wie gut die Truppe getanzt hat, wenn es den Kampfrichtern nicht gefallen hat, wird es die Bestnote nicht geben. Und bei einer großen Familie wie der meinigen, vergeht kein Tag, an dem nicht irgendwer findet, das die Chefin es mal wieder nicht richtig macht. Mal die Mitarbeiter, mal der Partner aus der Chefetage und mal der Aufsichtsrat.
Im Normalfall kann ein guter Chef damit umgehen und muß damit leben, dass es nie perfekt laufen kann. Eine Mutter fühlt sich in aller Regel persönlich angegriffen und was noch bedeutender ist, wenn die Schelte nicht von den Mitarbeitern kommt, hat der Chef zur persönlichen Kränkung auch noch das Gefühl, er müsse sich schützend vor sein Team stellen. Das kann nämlich nur so gut sein, wie der Chef alles im Blick hat. Mutter sein ist kein Job. Das ist eine Lebensaufgabe. Eine Aufgabe bei der die Liebe und Geborgenheit immer im Vordergrund steht und der Schutz für seine Nachkömmlinge. Ganz abgesehen von eigenen Erfahrungen und Gefühlen des nicht genügen, möchte man seinen Sprösslingen doch vor allem mit auf den Weg geben, dass sie richtig sind, mit all ihren Ecken und Kanten. Das sie egal, was sie angestellt haben, hier jemanden finden, der ihnen zur Seite steht und sie nicht im Stich lässt. Natürlich muß man sie trotz allem wachsen lassen auch erziehen. Konsequent sein und Verbote aussprechen. Aber eben auch gerne mal die Augen zudrücken und die 7 gerade sein lassen, um sich das Leben nicht selbst immer schwer zu machen. Meckern macht schließlich nicht glücklich und Spaß macht meckern auch nicht. Zumindest meistens..

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Mittwoch, 27. Januar 2016
Neue Wege
Neue Wege entstehen dann, wenn man sie geht. Ein kluger Spruch, der meist Mut voraussetzt. Eine ehemalige Kollegin von mir, hat ihn jetzt in die Tat umgesetzt. Nachdem dieser Text schon lange ihren Status bei Whats App füllte, hat sie ihn nun in die Tat umgesetzt und sich eine Halbtagssteile in einer anderen Praxis besorgt. Ich glaube nicht, dass sie unglücklich in unserer Praxis war, sie hat dort schließlich viele Jahre gearbeitet, aber eben auch immer nur auf Mini Job Basis. Keine Rentenbeiträge gezahlt, keine Krankenkassenzuschüsse, kein Urlaubsgeld, kein Geld bei Krankheit...
Und jetzt geht sie einen neuen Weg, der vorerst sicher schwierig wird. Schließlich bleibt sie noch 1.5 Monate in der der alten Praxis und wird dort sicherlich nicht mehr besonders freundlich empfangen. Schade. Denn alle versuchen ja immer nur ihren eigenen Vorteil zu finden, vom Chef bis zum kleinsten Glied in der Kette. Natürlich wird sie ein Loch in der Praxis hinterlassen und es wird ziemlich schwierig sein in so kurzer Zeit zwei neue Kräfte einzuarbeiten, bin ja auch ich im Januar gegangen, wenn auch aus gas anderen Gründen. Aber ich bewundere sie. Sie hat sich getraut. Sie hat sich getraut, zu kündigen und einen neuen Weg zu gehen. Sich den Menschen zu stellen, die jetzt enttäuscht oder sauer sind und sie traut sich, für sich einzustehen! Das bewundere ich.
Fiel es mir doch schon so schwer zu kündigen und das obwohl ich den besten Grund habe, den man haben kann. Kinder! Einen Säugling!
Vielleicht ist das ein Zeichen. Ein Zeichen selbst eigene Wege zu gehen. Lange schon spiele ich mit dem Gedanken ein kleines Frühstückstafel zu eröffnen oder selber eine Krabbelgruppe zu leiten. Auch ein wenig zur finanziellen Sorglosigkeit beizutragen. Alle erfolgreichen Menschen haben mit einer Idee angefangen und dem Mut, sie in die Tat umzusetzen. Klar hatten viele von ihnen wahrscheinlich einen größeren finanziellen Background aber andere eben auch nicht. Und was soll schon passieren? Ich könnte scheitern. Oder ich werde es schaffen.
Da das Sein hier aber für niemanden eine Generalprobe oder eine Probelauf ist, habe ich kein 2. Mal die Möglichkeit, es zu probieren. Entweder in diesem Leben oder gar nicht. Vielleicht leben wir hunderte Male, aber bestimmt nicht wieder das gleiche Leben wie bei "Täglich grüßt das Murmeltier!".
Also nutzen wir unsere Chancen und unsere Möglichkeiten jetzt oder nie. Es ist unsere Entscheidung und zu der sollten wir stehen, egal wie wir uns entscheiden.
Mein Mann hat es am Montag auch getan. Er ist für sich eingestanden. Eine Zeitarbeitsfirma hat ihm ein Vorstellungsgespräch besorgt und ihn gleichzeitig wissen lassen, dass der potentielle Arbeitgeber eigentlich nicht an ihm interessiert war, weil sein Lebenslauf zu lebendig sei. Das ist er tatsächlich. Er hat viele verschiedene Dinge ausprobiert, oft den Arbeitgeber gewechselt. Das kann man als unstet bezeichnen oder als flexibel. Aber was eigentlich zählt ist, dass mein Mann abgesagt hat. Er hat keinen Bedarf einem Arbeitgeber schöne Augen zu machen, der 8,80€ die Stunde zahlt und meint, er würde hier wer weiß was für einen tollen Job offerieren, für den man eine makellose Vita braucht. Call Center! am liebsten noch Outbound! Nach einer kurzen Einweisung kann jeder in einem Call Center arbeiten. Hab ich während meiner Abiturzeit als Schülerjob gemacht. Bestellservice für einen Codekatalog und hinterher Outbound. Alten Menschen Münzen und Puppen aufschwatzen, am besten noch im Abo. Ekelhafte Arbeit ist das! Und die Arbeitgeber meinen tatsächlich noch, sie hätten da das Arbeitsangebot schlechthin! Wer von uns hat nicht schon einmal stundenlang in ner Warteschleife gehangen, um am Ende dann zu erfahren, dass uns der freundliche Call Center Agent zwar förmlich in den Allerwertesten kriecht, uns aber letztlich nicht helfen kann, weil er eben nur in einem Großraumbüro vor einem PC sitzt und absolute gar keine Entscheidungsgewalt besitzt.
So jetzt aber genug gemeckert. Die Havsund Hair Kapseln sind noch nicht gekommen, den Erfahrungsbericht dazu kann ich also noch nicht stsrten.
Die Lütte kämpft tapfer mit ihrer Rotnase und verlangt jetzt nach Essen!

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Dienstag, 26. Januar 2016
Haarsuppe
All die schönen Dinge, die eine Geburt mit sich bringt, läßt uns bekanntermaßen ja vergessen, was sie an Schmerzen und Unannehmlichkeiten so parat hat. Dazu gehört auch der Haarausfall, der einen irgendwann im ersten Jahr nach der Geburt heimsucht. Im 5. Monat nach der Entbindung von der Lütten hat er nun auch mich erreicht und es fällt mir auch beim 4. Kind nicht leichter, die Ruhe zu bewahren, wenn man beim Haare waschen bündelweise Haare in den Händen hält. So kam mir dann heute morgen beim Baden Mirandas Kommentar von 'Sex in the City! in den Kopf: "Guck mal, Tintensuppe!" Bei mir war es nämlich Haarsuppe. Und als wär das nicht schon scheiße genug, krönt ein wunderschön blühender Herpes meine Nase. Ich fühl mich wohl in meiner Haut...
Beim themenbezogenen Googeln finde ich dann natürlich jede Menge andere Beiträge von Müttern, denen es ähnlich ergeht oder erging. Hilft ein bißchen, aber mehr eben auch nicht. Was hat die Natur denn damit wohl bezweckt? Schönes, dickes Haar in der Schwangerschaft und dann hinterher die große Mauser? Hat die Natur sich da vielleicht gedacht, wenn Frauen in der Schwangerschaft schönes, volles Haar haben und es hinterher ausfällt wollen sie möglichst bald wieder schwanger sein? Was ist mit dem Faktor der Attraktivität? Der potentielle Mann möchte doch keine kränklich aussehende Frau als Mutter für seine Kinder. Gesund muß sie aussehen und so, als könnte sie ein Kind auch nähren. Klar gibt es unsMenschen viel länger als es den Schönheitswahn gibt, aber im Tierreich läuft es schließlich ähnlich. Ein gesunder Löwe käme ja auch nie auf die Idee eine kranke Löwin zu besteigen.
Da unsere Kultur aber obendrein auch noch vom Schönheitswahn befallen ist, gibt es im WWW auch jede Menge Angebote, die einem verheißen, dass der Haarausfall aufhört und die Haare wieder wachsen und voller werden. Und weil mein Mann gestern auch auf mich zukam und mir sagte, dass meine Haare ganz schön gelitten hätten, habe ich mich einfangen lassen und mir Havsund Hair Kapseln bestellt. Ich werde Dir berichten, ob sie mir geholfen haben oder nicht. Ein ganz selbstloser Selbstversuch für meinen Blog also. Da lohnt sich die Invention von 30€ bestimmt.
Abgesehen davon ist 40 das neue 30, hat mir auch mein Mann erzählt und er weiß es von Heidi Klum und die muss es als erfolgreiches Ex Model und Selfmade Woman schließlich wissen. Und weil er diese Erkenntnis so unheimlich einleuchtend und überzeugend fand, hat er das auch gleich in einer seiner Bewerbungsschreiben integriert. Glücklicherweise hat er dann aber selber gemerkt, dass das zwar für einen unterhaltsamen Text taugt, nicht aber für ein Bewerbungsschreiben.
Um mit 40 jemand zu sein, der 30 ist, braucht man aber volles Haar und gesunde Haut. Also mehr Wasser trinken und Havsund Hair Kapseln schlucken.

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