Donnerstag, 14. Januar 2016
Ministerin Mami
Habs heute morgen versucht, dankbar in den Tag zu starten. Saß auf dem Badewannenrand und war gerade dabei, mir aufzuzählen, was dieser Donnerstag alles mit sich bringt und wie sehr ich Donnerstage eigentlich hasse, als es mir einfiel! Dankbar startet man in den Tag! Dann wird der auch gut. Schließlich hat es bei D! und seiner Frau Kate ja so auch geklappt. Mist. Nach all den "Ich hasse Donnerstage Gefühlen, ist es für Dankbarkeit sicher zu spät. Egal, ich versuche zu retten, was zu retten ist und plane meinen neuen Weckton: "Guten Morgen Mami, wach werden, dankbar sein!"
Vielleicht denke ich dann im Bett endlich zuerst daran, bevor mir der Wochentag die Stimmung dafür nimmt.
Donnerstage sind erstmal ganz angenehm, alle drei haben 6 Schulstunden, so dass ich nicht 3 mal hin und her muss, sondern die zwei Mittleren gleichzeitig abholen kann und der Vormittag erweist sich als fast doppelt so lang, was die Zeit für Hausarbeit, kochen und ein bißchen Freizeit tatsächlich fast verdoppelt. Dafür gehts dann nach der Schule straff weiter. Mittagessen, Hausaufgaben und alle drei zum jeweiligen Training bringen. Trainingsbeginn 16:30, 16:45 und 17:00 Uhr....
Naja, wird schon laufen. Tut es ja sonst auch. Fast ein bißchen wie bei den großen Politikern unserer Zeit, die jagen auch von einem Termin zum anderen.
Wenn ich mich also irgendwann doch noch überreden lasse, endlich in die Politik zu gehen, bin ich stresstechnisch zumindest bestens vorbereitet.
So auf gehts, wenn die Zeit mitspielt, gibts nachher nochmal ein Update. Hab schon Besuch von der kleinen Prinzessin. Monster Legends (Drachen App / Spiel oder so) wartet eigentlich auf sie. Schade nur, dass man am Donnerstag keine Elektronik auf der Agenda stehen hat. Kann sie später auch mal in die Politik gehen. Frust über Vorgesetzte ist sie dann auch schon gewohnt!

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Mittwoch, 13. Januar 2016
Bulimielernen
"Nein, die wird nicht wach", sprach er und schwups macht die Lütte sich im Tragetuch bemerkbar. Warum auch nicht, Mama wollte sich ja nur gerade zum bloggen hinsetzen. Aber was solls. Der Hunger geht vor. Hätte ich ja heute morgen schon vor der Wäsche, dem Einkauf, dem Mittagessen und dem Lernen mit den Pennälern machen können. Recht hat sie. Eine Mutter hat nur soviel Freiraum, wie sie gut organisiert ist, bzw. aus dem Bett kommt.
Und heute waren es definitiv 10 Minuten zu spät. Und die ziehen sich dann tatsächlich durch den kompletten Tag bis hin zum Nachmittag.
Abgesehen davon ist Endspurt vor den Zeugnissen und alle Lehrer schieben mal schnell noch den ein oder anderen Test bzw. die ein oder andere Klassenarbeit ein.
Englisch Grammatik Test, Mathearbeit gleich zweimal, Deutsch Diktat und Deutsch Arbeit. Und für alles muss zumindest mal ein bißchen geübt werden, allein aus pädagogischer Sicht.
So bleibt in dieser Woche wenig Zeit für eigene Interessen, wie das Bloggen.
Dafür kam bei mir mal wieder die Frage nach dem Sinn des ganzen Schulstress und des Bulimielernens auf. Tatsächlich hat sich im Schulalltag inhaltlich wenig getan. Lediglich das System befindet sich des öfteren im Wandel. Leider nicht immer zum Positiven. Zumindest nicht, wenn die Schule tatsächlich das schaffen will, was sie den Eltern der zukünftigen Erstklässler immer wieder neu verspricht. Nämlich das am Ende der vierten Klasse gut vorbereitete Schüler auf die weiterführenden Schulen wechseln. Schreiben nach Gehör ist da zum Beispiel so eine Systemerneuerung, die mich jedensmal erschaudern lässt, wenn ich die Hausaufgaben meiner Kinder kontrolliere. Lesen und schreiben sind Gedächtnisleistungen und wie sollen unsere Kinder sich merken, dass man viel mit V und IE schreibt, wenn sie es bis in die 3. Klasse hinein auch fil schreiben dürfen?
Oder der Verlust der Schreibschrift? Grundschüler in NRW müssen am Ende der 4. Klasse eine "Verbundschrift" beherrschen. Das kann also heißen, dass die einfach die Druckbuchstaben, die sie in der ersten Klasse lernen, weiter benutzen. Sie müssen keine Schreibschrift mehr lernen, wenn sie das nicht wollen. Was dazu führt, dass diejenigen dann auch keine Schreibschrift so wirklich lesen können. Mal ganz abgesehen davon, dass sie sowieso viel zu wenig schreiben und ihre Hände überhaupt keine Übung mehr haben.
Was soll das Ganze dann überhaupt? Dann halten wir es doch besser so, wie Reinhardt May es so schön in seinen Liedern besungen hat:"Was macht es schon in einem Leben, ob man Vater mit zwei T schreibt und ob bei 3 durch 2 was übrig bleibt?"
Wenn ich mich an meine Schulzeit erinnere, ist nämlich das meiste von dem, was ich in meiner gymnasialen Karriere lernen musste, tatsächlich schon nach der Klassenarbeit wieder futsch gewesen. Und das heutige G8 System an den Gymnasien lässt die Schüler das Bulimielernen nur noch weiter perfektionieren.
Warum also die Kinder stressen und hinter die Schulbücher zitieren, wenn es doch am Ende eh uninteressant ist, wie man durch die Schule gekommen ist, was zählt ist der Abschluss und selbst dann kommt es immer noch drauf an, was der Arbeitsmarkt da gerade so bietet oder sucht.
Was ich mir wirklich für meine Kinder wünsche? Das sie glücklich werden, egal ob als Handwerker, Sportler oder als Professor.
Und trotzdem ist da dieses von der Gesellschaft antrainierte Gewissen, dass ich meine Kinder möglichst oft zum Lernen anhalte und sie nicht lieber nach draußen zum Spielen schicke. Sind Mütter gegenseitig und untereinander doch bekannter Weise die größten Kritiker und Konkurrentinnen. Und hat man doch immer wieder auch diese unterschwellige Angst, die Kinder könnten einem später dann doch vorwerfen, dass man sie hätte strenger erziehen sollen und mehr zum Lernen hätte anhalten müssen, dann wären sie sicher dieses oder jenes geworden. Verrückt? Ganz sicher sogar. Ambivalenz ist in der Erziehung schließlich das einzig konstante neben der Liebe. Selbst wenn man Kinder versucht gar nicht zu erziehen, sondern sie einfach beim Wachsen begleitet, ist Ambivalenz ein steter Begleiter.

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Dienstag, 12. Januar 2016
Lemmy, Elvis und Monroe
Gestern Abend mal seit längerer Zeit wieder "Hart aber fair" geguckt und am Ende ziemlich sprachlos vor dem Fernseher gesessen. So eine konfuse und inhaltslose Debatte habe ich schon lange nicht mehr gesehen.
Selbst Thomas Plasberg hat zwischendurch den Eindruck hinterlassen, er sei mittlerweile in die rechte Ecke gerutscht. Wollte er doch partout wissen, welcher Nationalität wir jetzt den Schuh für die "Schande von Köln" anziehen können. Straftätern war ihm da als Antwort nicht ausreichend. Mal ganz abgesehen von der ehemaligen Familienministerin, die jenseits von Hirn und Intellekt argumentierte, schienen auch Frau Künast und Frau Kraft da nicht viel zu sagen zu haben. Oftmals hilflos und stotternd saßen sie in einer Runde, in der nur Heribert Prantl tatsächlich konstruktive Vorschläge und Inhalte von sich gab. Und erschreckend dann auch, was es von Zuschauerkommentaren dann zu hören gab.
Der Ruf nach Härte und strengeren Gesetzen erschreckt mich ebenso, wie die gerade wieder neu aufflammenden Rufe nach Bürgerwehren.
Schön, dass ich da heute wenigstens diesen Artikel
http://www.spiegel.de/kultur/tv/hart-aber-fair-mit-frank-plasberg-zu-uebergriffen-in-koeln-eine-grenzwertige-diskussion-a-1071531.html
dazu lesen durfte und ich nicht das Gefühl haben muss, alleine zu sein, mit dem mulmigen Gefühl, dass da gerade wieder jede Menge Futter für die rechten Köder geliefert wird.
Wieso steht ein Land wie das unsere ständig so hilflos daneben, wenn rechtes Gedankengut mal wieder die Überhand gewinnt? Was wird bezweckt mit dieser Art der Panikmache? Werden da wieder hinterrücks auf der großen Bühne der Politik Strippen gezogen und Dinge verhandelt, von denen wir möglichst wenig mitschneiden sollen, wie zu Beginn der TTIP Verhandlungen? Wer profitiert eigentlich von unserer Angst? Will man uns tatsächlich dazu bringen, nur noch zu Hause vorm TV Apparat oder vorm Rechner zu sitzen? Sollen wir uns unsere Waren nur noch online kaufen und nach Hause liefern lassen und möglichst nur noch zum arbeiten das Haus verlassen? Möglichst unbewegt in der Wohnung verharrend, übergewichtig und krank werdend die Kassen der Pharmaindustrie füllen? Auch wenn alle immer betonen, wir sollen weiter leben wie bisher, in Urlaub fahren und unserem Alltag nachgehen, so macht es doch den Anschein, dass wir am besten in unseren eigenen vier Wänden aufgehoben sind.
Ich bin kein Fan von all diesen Verschwörungstheorien und will hier auch sicher keine aufstellen, aber trotzdem frage ich mich, was da eigentlich gerade so läuft.

Da fällt mir ein, dass ich mich heute genauso gefragt habe, was da bei den Fans von Lemmy Kilmister eigentlich so los ist.
Erst wollten sie ein neues Element im Perioden System nach ihm benannt wissen, jetzt wollen sie das Lemmys Lieblingsgetränk, Jack Daniels mit Cola nach ihm benannt wird. Sitzen wir dann also demnächst in Bars und Restaurants und bestellen zwei Lemmys, eine Monroe und drei Elvis und rauchen dazu eine Packung Helmut Schmidt? Ist es tatsächlich das, was von einem Promi übrig bleiben sollte? Seine Neigung zur Droge?
Hab mir überlegt, was nach meinem Tod dann wohl nach mir benannt werden sollte? Bin zwar erst vierfach Mama, aber wie wärs mit Windeln mit meinem Namen drauf?!
Dafür müßte ich dann aber vorher wohl erstmal dafür sorgen, dass ich berühmt werde, mit einem Ratgeber für was auch immer oder einem weiteren Fitness Programm, laufen die ja gerade ziemlich gut.
Ich weiß auch schon wie ich es nenne:
Fitness Mom! Und wenn ich dann Glück habe, gibts sogar noch nen Fitness Riegel mit meinen Initialen drauf.

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