Mamis

Es ist vollbracht! Alle Geschenke sind verpackt und alle Karten sind geschrieben.
Heute morgen beim Krippenspiel in der Kirche gewesen. Die Kinder haben mitgemacht und ich habe die Fürbitten eingeleitet und abgeschlossen. Schön wars. So wie immer beim Krippenspiel. Und komisch wars.
Und das nicht nur für mich. So begrüßte mich eine andere Mutter mit den Worten: "Bist Du auch mit der ganzen Ex Bagage hier oder hab nur ich so´n Glück? Mein neuer Mann sitzt in der ersten Reihe (hat Gitarre gespielt) und ich sitz mit Ex-Mann und seiner Familie ein dahinten..." Zum Glück blieb mir das heute morgen erspart...Dafür war der Ex-Mann da. Verständlich. Sind ja auch seine Kinder, die da vorne stehen und das Krippenspiel aufführen. Wenn er auch null Komma gar nichts dazu beigetragen hat, dass sie sich beim Krippenspiel engagieren und sogar der Älteste noch eine Fürbitte vorträgt.
Trotzdem stört es meine Weihnachtsstimmung, dass Neuer Mann und Ex-Mann räumlich aufeinandertreffen. Ist die Stimmung zwischen den beiden Herren doch mehr als explosiv.
Naja, der Schwiegervater kommt mit der Uroma und so werden sich die die zwei schon nicht an den Hals springen. Trotzdem, doof.

Am Ende haben sie sich ignoriert und die Kinder sind stolz, dass sie alles richtig gemacht haben.
Die Lütte war mal wieder grandios und hat sich alles angehört und zwischendurch ein paar glückliche Gurrlaute von sich gegeben.

Weihnachten, das Fest der Liebe und der Vergebung. Aber vergeben wir denn auch tatsächlich an Weihnachten? Und ist es richtig, an Weihnachten der Weihnacht wegen zu vergeben, wenn wir es doch gar nicht aus dem Herzen heraus tun? Was ist das überhaupt? Vergebung? Können wir uns nicht letztlich nur selbst vergeben?
In Bezug auf andere bleibt uns nur, nicht mehr sauer oder wütend zu sein. Den Akt der Vergebung sind wir doch gar nicht in der Lage zu vollziehen. Und vom Geist der Weihnacht sind die meisten von uns das ganze Jahr über soweit entfernt, dass es an Weihnachten dann auch nicht mehr als nur Geheuchel sein kann?
Wenn wir im christlichen Sinne leben wollen, dann doch bitte ganzjährig und nicht nur Ende Dezember.
Jetzt könnte man denken, besser drei Tage im Jahr als gar nicht... vielleicht. Aber eben auch nur vielleicht.
Bin ja schließlich auch keine Geistliche. Weiß aber für mich, dass ich es ganzjährig besser finde, als an drei Dezembertagen.
Ich bin dankbar für den bisher wirklich schönen Weihnachtstag und die hoffentlich noch folgenden schönen Weihnachtstage!
Gleich gibt´s lecker Gulasch. Nasche schon den ganzen Tag davon. Und danach ist endlich Bescherung. Mit hoffentlich jeder Menge glänzender Kinderaugen!
Frohes Fest!